GRÜNE Grundsätze für Kinder- und Schulpolitik

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN plädieren für die Schaffung eines Bildungssystems, das die Bildungs- und Erziehungsbedürfnisse aller Schülerinnen und Schüler berücksichtigt, mehr Bildungsgerechtigkeit schafft und vom ganzheitlichen Menschenbild ausgeht (s. Diskussion um Inklusion). Daher setzen wir uns grundsätzlich für eine längere gemeinsame Schulzeit ein und für die Abkehr vom gegliederten Schulsystem, weil letzteres zu einer starken Benachteiligung von Kindern aus bildungsfernen Elternhäusern führt und die Leistungspotenziale unserer Kinder nicht ausschöpft.

Wir stehen für gute und gerechte Bildungschancen für alle Kinder von Anfang an.

Das bedeutet, Eltern sollen bereits in ihrer Erziehungs-und Bildungsarbeit unterstützt werden z.B. durch qualifizierte Elternkurse wie "Starke Eltern-Starke Kinder". Für den Bereich der Grundschulen sprechen wir uns auch angesichts des demografischen Wandels dafür aus, die Grundschulen wohnortnah so lange zu erhalten, wie es in Absprache mit den Eltern geht und sinnvoll ist. Auch kleine Schulen können sehr gute Schulen sein.

Im Grundschulbereich gilt für uns das Prinzip: Kurze Wege für kurze Beine.

In der Wesermarsch gibt es bisher keine Integrierte Gesamtschule. Wir sind der Auffassung, dass diese hervorragend bewährte Schulform den Schülerinnen und Schülern in der Wesermarsch nicht länger vorenthalten werden darf, auch deshalb nicht, weil uns möglicherweise sonst Kinder in die Gesamtschulen unserer Nachbarkreise abwandern. Zudem ist die Gesamtschule in besonderer Weise geeignet, Kinder unterschiedlichster Begabungen zu fördern und so zu qualifizierten Abschlüssen zu führen.

Die Schaffung mindestens einer attraktiven Integrierten Gesamtschule im Landkreis Wesermarsch z. B. in Brake hat für uns erste Priorität und muss so bald wie möglich in Absprache mit den Elternvertretungen und den Schulen geprüft werden. Eine Oberschule kann dieses Schulangebot nicht ersetzen und ist deshalb erst nachrangig zu prüfen.

Für die Schullandschaft in der Stadt Brake sind unsere Ziele im Primarbereich in den nächsten Jahren:

1. Die Kommune setzt sich dafür ein, dass die gemeinsame inklusive Beschulung möglichst aller Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf im Grundschulbereich in Absprache mit den Eltern so schnell wie möglich ausgebaut wird.

2. Alle 5 Braker Grundschulen sollen wegen der wohnortnahen Beschulung beibehalten werden. Die Standortfrage der innerstädtischen Schulen sollte im Interesse der Kinder gemeinsam mit den Eltern und den Lehrkräften in transparenten Verfahren gefällt werden.

3. Einrichtung von Ganztagsschulen als flächendeckende Versorgung, die auch für den Schulsport adäquate Einrichtungen vorhält. Kein Kind soll aus Kostengründen vom gemeinsamen Mittagessen in der Schule ausgeschlossen bleiben.

4. Finanzielle Förderung von Nachhilfeaktivitäten an jeder Grundschule, wie z.B. die Aktivitäten des Kinderschutzbundes oder weiterer Anbieter.

5. Bereitstellung von finanziellen Mitteln für den Einsatz von neuen Medien.

6. Wir setzen uns für die Schaffung eines regelmäßig tagenden Kommunikationsforums zwischen Kindergärten, Horten und Schulen ein.

7. Der Schulentwicklungsplan ist auch fortzuschreiben wegen der

  1. ortsnahen Beschulung
  2. zeitgerechten Ausstattung
  3. verstärkten Förderung von lernschwachen u. behinderten Kindern

 

3. Grundsätze zur Jugendarbeit

„Jungen Menschen sind die zur Förderung ihrer Entwicklung erforderlichen Angebote der Jugendarbeit zur Verfügung zu stellen.“

Diese Angebote sind in § 11 des Kinder- und Jugendhilfegesetztes (KJHG) formuliert.

Die Angebote der Jugendarbeit sollen an den Interessen junger Menschen anknüpfen, es ihnen ermöglichen mitzugestalten und mitzubestimmen, und sie in der außerschulischen Jugendarbeit zur Selbstbestimmung befähigen und zur gesellschaftlicher Mitverantwortung und sozialen Engagement anregen und hinführen.

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hält es für erforderlich, sich in der pädagogischen Praxis an diesen Grundsätzen zu orientieren.

Jugendarbeit muss daher Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit bieten, sich zu engagieren, aber auch dafür da sein, den Entwicklungsprozess in der Sozialisation zu begleiten Stichworte: Identitätsbildung, soziale Kompetenz).

In der Umsetzung bedeutet dies für Brake:

  1. Stärkung des Stadtjugendringes
  2. Beteiligung von Kindern und Jugendlichen bei allen Planungen und Vorhaben, die ihre Interessen berühren, aber auch deren Umsetzung. (siehe § 22 e der NGO)
  3. Jugendtreffpunkt ermöglichen
  4. Integration fördern
  5. Drogenprävention durch Drogenberatungsstelle Rose 12 intensivieren
  6. Kinderspielplätze pflegen und aktualisieren

In der kommenden Wahlperiode bis 2016 fordern BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN neben der Kinder- und Jugendarbeit im „ACTIMO“ einen festen Treffpunkt für Kinder und Jugendliche zu schaffen. Der Beteiligungsprozess zur Entwicklung eines Jugendtreffs oder Jugendzen-trums soll mit den BesucherInnen des „ACTIMO“,aber auch in Jugendforen, vorangetrieben werden. Der Treffpunkt muss für alle erreichbar und zugänglich sein.

AG Gudrun Küchenmeister, Birgit Meeuw, Dragos Pancescu, Karsten Langbehn

Beschluss OV Mitte einstimmig bei 1 Enthaltung 01.03.11 König von Griechenland

 

GRÜNE Grundsätze für Krippen, Kindergärten und Horte

Das Wohl des Kindes und der Familie erfordert eine hohe Wertschätzung in der Gesellschaft und wir setzen uns für eine bedarfsorientierte Optimierung (auch flexible Öffnungszeiten) aller in Brake vorhandenen Krippen, Kindergärten und Horte ein.

Krippen:

Der bereits vollzogene Einstieg in die Schaffung von Krippen in Brake ist sehr positiv zu bewerten. Der real vorhandene Krippenbedarf ist abzudecken. Auch Neuanträge sollten nicht ausgebremst werden.

Kindergärten:

Die Vereinbarkeit von Berufstätigkeit und Kindererziehung soll für Mütter und Väter erheblich verbessert werden. Dazu sind flexiblere Öffnungszeiten erforderlich.

Der Rückgang der Geburtenzahlen ist zwar nicht zu begrüßen, schafft so gesehen aber eine gute Voraussetzung für die Einrichtung von Krippen und Hortplätzen mit entsprechenden Raumanpassungen. In diesem Zusammenhang können die zukünftigen personellen Überkapazitäten in den Kindergärten der Stadt Brake für Krippen und Horte genutzt werden.

Horte:

Der Hort bietet nicht nur für berufstätige Eltern eine hervorragende Möglichkeit der betreuten Unterbringung. Allerdings kommt es darauf an, dass der Hort nicht nur ein Ort der Aufbewahrung, sondern eine qualitative Betreuung mit päd. Fachkräften ist, die vor allem die „soziale Kompetenz“ der Kinder stärken und fördern.

Der Einstieg in den Hortstandort beim Kindergarten-Mitte ist zu begrüßen, jedoch noch nicht ausreichend. Es ist ein Gesamtkonzept für Horte zu erarbeiten und die Standortsuche von unterschiedlichen Trägern voranzutreiben.

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