Anfrage: Die Gastvögel kommen und der Moorhauser Polder ist trocken - warum?
04.11.20 –
Die Situation der Vögel spitzt sich europaweit und in Deutschland dramatisch zu. Insgesamt ist die Zahl der Brutpaare gegenüber 1980 um 300.000.000 zurückgegangen. Dabei hat sich Deutschland wie jeder andere EU-Mitgliedsstaat mit der Biodiversitätsstrategie 2020 verpflichtet, eine Verbesserung des Erhaltungszustands der Vogelarten zu erreichen. Im Jahr 2020 sollen demnach 50 Prozent der Vogelpopulationen in einem guten oder verbesserten Zustand gegenüber dem Jahr 2010 sein.
Das circa 100 ha umfassende Naturschutzgebiet Moorhauser Polder (WE 132 vom 30.11.82) ist Teil des EU-Vogelschutzgebietes „Hunteniederung“ und dient gleichzeitig als Hochwasser-rückhaltebecken. In den in weiten Teilen landwirtschaftlich intensiv genutzten Hunteaue ist der Moorhauser Polder ein wichtiges Rückzugsgebiet für Vögel, Amphibien und feuchteliebende Pflanzen. Dieses Feuchtgrünland bieten Arten mit hohem Schutzstatus Brutraum. Eine besondere Bedeutung hat die Hunteniederung für Wat- und Wasservögel sowie für diverse Gastvogelarten ab Anfang November. Die Verwaltung hat in der Vergangenheit beeindruckend erläutert, dass gemäß des Pflege- und Entwicklungsplanes spätestens zum 01. November der Moorhauser Polder unter Wasser stehen müsste. Leider ist er noch immer trocken.
Deswegen bitten wir abermals den Tagesordnungpunkt Moorhauser Polder im oben genannten Fachausschuss aufzunehmen und bitten die Verwaltung das aktuelle naturschutzfachliche Gutachten vorzustellen.
Folgende Fragen sollten weiterhin geklärt werden:
- Woran scheitert es, dass abermals ein so wichtiges Rückzugsgebiet für Gastvögel nicht vernässt ist?
- Welche Maßnahmen können ergriffen werden, damit der Moorhauser Polder schnellstmöglich den vorgeschriebenen Wasserstand erreicht?
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