BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN wollen die Verkehrswende in Stadt und Land. Diese ist dringend geboten um die CO2- Emissionen im Verkehrsbereich zu reduzieren.

Wir wollen, dass der Verkehr des Umweltverbundes (Öffentliche Verkehrsmittel, RadfahrerInnen und FußgängerInnen) nicht mehr benachteiligt und unnötiger Verkehr vermieden wird.

Ein Ausbau und die weitere organisatorische Verbesserung des „Systems Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV)“ sind dabei ein Schwerpunkt unserer Verkehrspolitik.

1. Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV)

a. Die gesamte Verantwortung des öffentlichen Verkehrs mit Bussen liegt seit 1996 beim Zweckverband Verkehrsverbund Bremen / Niedersachen (ZVBN), dessen Mitglied der Landkreis Wesermarsch ist. Das Land Niedersachsen ist zuständig für den Eisenbahnverkehr.

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN wollen, dass auch die Zuständigkeit für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) dem ZVBN übertragen wird. Diese Möglichkeit besteht nach dem Niedersächsischen Nahverkehrsgesetz. Nur wenn die Zuständigkeit für Busse und Bahnen in einer Hand und zwar hier in der Region liegt, kann sinnvoll und ökologisch geplant werden. Zudem können mit der Übernahme des Schienenverkehres als Rückgrat für den gesamten ÖPNV durch den ZVBN leichter finanzielle Mittel in die Region geholt werden.

b. BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN  fordern von Nordwestbahn(NWB), Landesnahverkehrs-gesellschaft (LNVG) und DB (Deutsche Bundesbahn), dass Folgendes auf der Strecke Nordenham-Hude angepasst wird:

  • Bahnsteighöhe umgehend
  • barrierefreier Zugang unverzüglich
  • ausreichende sanitäre Einrichtungen vorhalten
  • Ticketautomat-Entwerter im Zug vorhalten
  • mehr Zugbegleiter

Wir begrüßen ausdrücklich den 1-Stunden-Takt auch am Wochenende.

Desweiteren setzen wir uns für eine Verlängerung des SPNV auf dem vorhandenen Gleiskörper bis Blexen sowie für die Schaffung von zusätzlichen Haltestellen an Siedlungsschwerpunkten ein.

c. BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN  fordern in Jaderberg die Haltestelle an der Bahnlinie Wilhelmshaven – Varel  – Oldenburg wieder zu eröffnen. Durch den erheblichen Einwohnerzuwachs ist hier der Bedarf gegeben.

d. Im Rahmen der Aktualisierung des Nahverkehrsplanes ist zu prüfen, in welchem Zeitplan und zu welchen Kosten unter Vorbehalt der Finanzierung nachfolgende zusätzliche Punkte umgesetzt werden können:

  • Eine weitere Verdichtung der Takte für Busse insbesondere zu Hauptverkehrszeiten.
  • Kurze Übergangszeiten für Reisende des Nahverkehrs zum Fernverkehr (insbesondere  in Hude und Bremen Hbf) sowie eine bessere Verknüpfung des Nahverkehrs mit Bus und Bahn untereinander.
  • Einrichtung eines zentralen Leitsystems für die Wesermarsch zur besseren Verknüpfung des Öffentlichen Verkehrs mit Bahn, Regionalbuslinien, übrigen Linienbussen, Taxen und Fähren.
  • Schaffung zusätzlicher Regionalbuslinien mit ausreichenden Taktzeiten und Abendverkehr ( z.B. Jaderberg – Brake, Elsfleth / Berne – Oldenburg).
  • Einführung einer preisgünstigen übertragbaren Umweltkarte als Monatskarte für alle geltend im gesamten Gebiet des ZVBN.

. Fahrplanauskunft aller ÖPNV-Träger (Bus, Bahn,Fähren,Bürgerbus) verknüpfen.

Dies ist auch im Internet klar anzugeben.

. Machbarkeitsstudien Bahn Rodenkirchen- Varel und Lemwerder – Delmenhorst

  • Erhalt der Weserfähren Blexen-Bremerhaven, Brake-Sandstedt sowie der 3 südlichen

Fährverbindungen. Einbindung der Fähren in das ÖPNV-Konzept für unseren Landkreis.

  • Verkürzte und  bedarfsorientierte Fahrzeiten. Erstellung einer Machbarkeitsstudie zur  Verknüpfung der Bahnstrecken westlich und östlich der Weser über die Fähren.
  • Aufnahme in den  Bundesverkehrswegeplan (BVWP). Aufnahme in den VBN.

Einleitung von deutlichen Schritten zum Nulltarif für RadfahrerInnen,

ÖPNV und landwirtschaftlichen Verkehr.

  • Ein ÖPNV-Angebot auch am Wochenende und in der schulfreien Zeit.
  • Disco- bzw. Kulturbusangebote im gesamten Landkreis.
  • Verbesserung der Mitnahmemöglichkeiten von Fahrrädern in/an  Bussen.
  • Schaffung gesicherter Fahrradunterstände sowie heller, beleuchteter und gut einsehbarer

Wartehäuschen an Bahnhöfen, Haltestellen und Umsteigepunkten.

  • Schaffung von Mobilitätszentralen und Wiederbelebung von Bahnhöfen.

Um maßgeschneiderte und effizientere ÖPNV-Konzepte „vor Ort“ entwickeln und gemeinsam mit dem Verkehrsverbund Bremen / Niedersachsen (VBN) umsetzen zu können, ist es erforderlich, beim Landkreis eine feste Stelle für den Nahverkehr wieder zu besetzen.

2.  Radwegebauprogramm für den Landkreis Wesermarsch

Zur Fortschreibung des Radwegebaues fehlt bislang ein Konzept. Deshalb halten BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN es für erforderlich,

  • das Radwegenetz weiter zu ergänzen. D.h. Zentren, Orts- und Stadtteile undVersorgungszentren anzubinden, kombinierte Verkehrswege für Langsamverkehr zu schaffen bzw. mitzunutzen;
  • die eigenständige Radwegebeschilderung zu pflegen und zu erweitern;
  • bei der Radwegegestaltung intakte Straßenalleen und Gräben zu erhalten bzw. zu schaffen, indem die Radwege , wo dies möglich ist, hinter den bestehenden Gräben angelegt werden;
  • den Anteil  an Radwegen an Kreisstraßen nach vg. Kriterien  deutlich zu erhöhen;
  • bei den Planungen Gemeinden, Umweltverbände und Anlieger rechtzeitig und intensiv zu beteiligen;
  • vorhandene Radwege und Kreisstraßen  in einen guten Zustand zu versetzen.
  • Geschwindigkeitsbegrenzungen für PKW und LKW bzw. verkehrslenkende Maßnahmen intensiver anzuwenden.

3.  Bundesfernstraßen im Landkreis Wesermarsch

Noch immer wächst der PKW- und LKW-Verkehr an. Lärm, Abgase, Klimaveränderung, Ozonbe-lastung, Feinstaub, Tote und Verletzte im Straßenverkehr zeugen von einer verfehlten Verkehrs-politik. Dieser Trend muss gebrochen werden.

Die Siedlungsentwicklung hat sich zukünftig insbesondere an Schiene und Busachsen auszurichten. Gewerbebetriebe sind, wo Gleisanschlüsse vorhanden sind, grundsätzlich hieran anzuschließen. Die

Nahversorgung in Stadtteilen, Gemeindegebieten und Fußgängerzonen muss oberste Priorität erhalten. Großmärkte auf der grünen Weide lehnen wir ab.  Der Klimaschutz mit z.B. Umweltbericht und Energiekonzept, seit 10/2004 Pflicht im Baugesetzbuch, wurde bislang in der Wesermarsch nicht umgesetzt.

  • BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN wollen den ländlichen Raum stärken und ihn nicht zu einer Transitstrecke verkommen lassen. Deshalb lehnen wir den Bau der Küstenautobahn A22/20 und der B 212 n (zwischen A 281 und L 885) grundsätzlich ab. Beide Projekte zerstören große naturnahe Flächen und führen zu einer Versiegelung der Landschaft. Sie schaffen keine Arbeitsplätze, sondern sie verstärken die Landflucht.
  • Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie ist eine Bahnanbindung vom GVZ Bremen nach Lemwerder und weiter bis Berne zu prüfen.
  • Wir setzen uns ein für Nutzung von verkehrslenkenden Maßnahmen und eine Erhöhung und Ausweitung der LKW-Maut (an B 437, B 212, B 211, L 875) mit Mittelverwendung für den umweltfreundlichen Verkehrsträger Bahn.

4.Die Bahnlinie Nordenham-Hude

ist stärker für den Güterverkehr zu nutzen. Eine wirkliche Sanierung des Bahnkörpers und ein zumindest teilweise zweigleisiger Ausbau der Bahnstrecke mit Aufnahme in den BVWP ist längst überfällig. Nur so kann die Leistungsfähigkeit der Strecke erhöht und die Verspätungen beendet werden.

5. Unterweservertiefung

Da die Unterweser mit der 9m-Vertiefung an die Grenze ihrer Ausbaufähigkeit gestoßen ist (Volkhard Wetzel, Leiter WSA Bremerhaven, 1987), lehnen BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN einen erneuten Ausbau kategorisch ab (Plan vor Brake auf 12,80 m) .

  • Eine neuerliche Vertiefung nur für den Futtermittelumschlag in Brake, das Kohlekraftwerk in Farge und das Stahlwerk in Bremen lehnen wir ab.
  • Die Kosten einer neuerlichen Vertiefung stehen in keinem Verhältnis zur erwarteten Verkehrszunahme und  Naturzerstörung.
  • Durch den zu erwartenden Anstieg des Meeresspiegels um einen Meter (Klimawandel) kann die Deichsicherheit nicht mehr gewährleistet werden. Insbesondere die Sicherheit des AKW Esenshamm ist stark gefährdet.
  • Das Vordringen der Salzgrenze in Richtung Süden belastet das Be- und Entwässerungssystem vor allem Butjadingens und Stadlands, sodass die Gräben ihre natürliche Reinigungskraft und ökologische Funktion verlieren. Eine Viehtränke wird dadurch unmöglich.

6. Außenweservertiefung, Fedderwardersiel

Mit dem Bau des Jade-Weser-Ports ist eine neuerliche Außenweservertiefung auf 13,80 m, die obendrein wegen ihrer kanalisierenden Wirkung touristisch und gewässerökologisch auch für den Nationalpark Wattenmeer nicht hinnehmbare Nachteile aufweist, dringend zu vermeiden.

  • Der Außenweser-Ausbau hat eine Verlagerung des Fedderwarder Priels weg von der Butjenter Küste in Richtung See zur Folge. Er bewirkt eine rapide Verlandung des Westpriels vor Butjadingen. Das Tidenfenster für das Anlaufen des Hafens Fedderwarder Siel wird immer schmaler. Als Problemlösung fordern wir den Bau einer leitwerksgesicherten Rinne für das Anlaufen des Hafens, wie es für die ostfriesischen Tidenhäfen schon lange üblich ist.
  • Butjadingen verliert das Herzstück seiner touristischen Attraktivität, den Hafen Fedderwarder Siel. Durch die Außenweservertiefung wäre die touristische Zukunft Butjadingens und die Fischereiwirtschaft stark gefährdet.

 

Für eine Umkehr zu einer sozialverträglichen und ökologisch vertretbaren Verkehrspolitik brauchen wir eine noch stärkere Unterstützung der BürgerInnen. Darum GRÜN wählen.



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