BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN setzen sich für einen schonenden Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen ein.

Eine intakte und vielfältige Umwelt ist unabdingbare Voraussetzung für das Wohlbefinden der Bürgerinnen und Bürger der Wesermarsch sowie unser touristischen Gäste. Sie ist eine entscheidende Voraussetzung für die wirtschaftliche Entwicklung unserer vom Tourismus geprägten Küstenregion.

Wasser bestimmt unseren Lebensraum!

Wasser prägt den Naturraum der Wesermarsch in ganz besonderer Weise: Das weltweit einzigartige Wattenmeer, die Weser mit ihren Nebenarmen, zahlreichen Siele und Gräben, weiträumigen Grünlandflächen und Moore machen Reiz und Vielfalt unserer Landschaft aus.

Das Weltnaturerbe Wattenmeer schützen

Seit mehr als 25 Jahren sind große Teile des Wattenmeeres als Nationalpark geschützt, seit Juni 2009 gehört es zum Weltnaturerbe der UNESCO. BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN fordern, dass die erforderlichen Bestimmungen zum Naturschutz umgesetzt und nicht ständig ausgehöhlt werden.

Wir treten für den Erhalt der Nationalparkhäuser sowie für das Umweltzentrum Iffens ein um Touristen und uns BürgerInnen die Besonderheit des Weltnaturerbes Wattenmeer näher zu bringen.

Wir fordern, dass der Klei für erforderliche Deichbaumaßnahmen weiterhin auf verträgliche Weise binnendeichs gewonnen wird. Die Salzwiesen des Nationalparks müssen vom Kleiabbau verschont bleiben.

Unterweser-/Außenweservertiefung

Wir wissen um die Bedeutung der Hafenwirtschaft für die Arbeitsplätze in der Region. BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN lehnen jede weitere Weservertiefung ab, da sie  ökologisch unverträglich und ökonomisch sinnlos ist.

Die Vertiefung auf Kosten der Steuerzahler dient nicht dem Gemeinwohl, sondern der Gewinnmaximierung einzelner Unternehmen, deren Existenz nicht durch eine ausbleibende Vertiefung bedroht wird. Die geplante Vertiefung der Weser zwischen Bremen und der Nordsee vergrößert die Hochwassergefahr und führt zu erhöhten Kosten für die Deichsicherheit.

Ökologisch wichtige Flachwasserzonen, strömungsberuhigte Seitengewässer werden durch erhöhte Fließgeschwindigkeit, Verschlickung und Absinken der Wasserstände bei Ebbe vernichtet.                                                                                                                  Die Verschiebung der Brackwassergrenze ins Binnenland führt zu einer Versalzung der Gräben und Siele. Wertvolle Lebensräume für Tiere und Pflanzen werden zerstört. Eine Viehtränkung aus den Gräben ist aufgrund des hohen Salzgehalts problematisch und wird in Zukunft unmöglich sein.

Die Auswirkung auf den Grundwasserspiegel ist nicht zu kalkulieren. Das ist nicht nur ökologisch bedenklich, sondern wirkt sich auch negativ auf die Gebäude in der Wesermarsch aus.

Die Deichsicherheit wird mit jeder weiteren Weservertiefung, zusätzlich zu den zu erwartenden Folgen des Klimawandels, gefährdet. Damit steigt nicht nur die Gefahr der Überflutung der tiefliegenden Wesermarsch, sondern vor allem das Risiko einer Überschwemmungskatastrophe beim AKW Essenshamm mit unvorhersehbaren Folgen. Auch deshalb lehnen wir jede weitere Vertiefung der Weser ab und fordern, dass das AKW Essenshamm dauerhaft abgeschaltet bleibt.

Fedderwardersiel

Die Probleme der Verschlickung der Strände und Priele an der Butjadinger Küste sind Folgen der Vertiefungen und Kanalisierungen des Weserfahrwassers. BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN fordern die Existenz von Fischerei und Tourismus nachhaltig zu sichern.

Grünland erhalten und naturverträglich nutzen

Das weiträumige Grünland der Wesermarsch gehört landesweit zu den wichtigsten Brut- und Rastgebieten für zahlreiche Wiesenvögel. Es bietet darüber hinaus Säugetieren, Amphibien und zahlreichen seltenen Pflanzenarten Lebensraum.

Grüne sind der Auffassung, dass Eingriffe in die Natur auch zukünftig real ausgeglichen werden müssen. Dadurch können Beeinträchtigungen der Flora und Fauna, des Landschaftsbildes, von Boden, Wasser und Luft an anderer Stelle deutlich verringert werden.

BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN treten für den Ausbau des Vertragsnaturschutzes ein. Das Ziel bündnisgrüner Agrarpolitik, Landwirte für ökologische Leistungen zu honorieren, wird hier umgesetzt. Das Wiesenvogelmonitoring als wichtige Grundlage für Entwicklung und Anpassung zielgerichteter Schutzmaßnahmen ist dauerhaft fortzuführen.

Extensivierungsprogramme wie Feuchtgrünlandschutzprogramm und Niedersächsisches Agrar- und Umweltprogramm (NAU) sind in der Wesermarsch intensiver, langfristig und kontinuierlich umzusetzen.

Grüne setzen sich für die Fortschreibung des Landschaftsrahmenplans (von 1992) als Voraussetzung für die Neufassung des regionalen Raumordnungsprogramms (RROP) ein. Nur so können Flora und Fauna effektiv geschützt werden. Wir begrüßen den Versuch der Versöhnung von Naturschutz und Landwirtschaft im RROP, in dem die naturschutzwürdigen Flächen zu großen Teilen als Vorrang- oder Vorsorgegebiete für Grünlandbewirtschaftung, -pflege und -entwicklung ausgewiesen wurden.

Moorschutz

Torf gehört ins Moor! Als Pflanzensubstrat und für den heimischen Hausgarten gibt es  sinnvolle Alternativen. Deshalb wollen wir den Torfabbau auf stark degenerierte Moorflächen beschränken und auslaufen lassen.

Baumschutz

Alleen und kleine Waldbereiche in der baumarmen Wesermarsch sind in der freien Landschaft als Landschaftsbestandteile zu schützen.

Nachhaltige Regionalplanung - Schonender Umgang mit Grund und Boden

Bündnis 90 / DIE GRÜNEN treten für einen schonenden Umgang mit Grund und Boden ein. Eine auf die vorhandene Infrastruktur und am tatsächlichen Bedarf ausgerichtete Regionalplanung ist Voraussetzung für eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung der Wesermarsch.

Wir fordern bestehende Wohngebiete zu nutzen (Lückenbebauung) und aufgrund des demografischen Wandels keine neuen auszuweisen. Dabei ist die Bodenfunktion weitestgehend zu erhalten und nicht zu versiegeln. Ein besonderes Augenmerk ist auf die energetische Sanierung von älteren Siedlungen zu legen.

Die Ausweisung neuer Gewerbeflächen sind regionalplanerisch zu steuern und am tatsächlichen Bedarf auszurichten. Vorhandene Flächen sind zu nutzen, eine Bevorratung großer Gewerbebrachen ist auszuschließen.

In Deutschland werden ca 100ha/Tag neu versiegelt. Wir wollen deshalb der Innenentwicklung in den Städten und Gemeinden den Vorrang geben vor Neubauten von Einzelhandelszentren auf der grünen Wiese geben. Das schützt nicht nur den ortsnahen Grüngürtel, es stärkt auch die Innenstädte. Den ökologisch unsinnigen Wettbewerb der Städte und Gemeinden bei der Ausweisung neuer Gewerbegebiete wollen begrenzen: Als Grüne setzen wir auf Kooperation zwischen den Gemeinden und geben interkommunalen Gewerbegebieten den Vorrang

Belastungen vermeiden, Altlasten sichern

Der Landkreis Wesermarsch hat - vor allem in der Stadt Nordenham - an den ökologischen Sünden der Vergangenheit zu tragen. Wir müssen dafür sorgen, dass diese Altlasten Mensch und Umwelt möglichst wenig belasten, in dem wir sie - je nach Einzelfall - sichern, überwachen oder abtragen.

Die Erweiterung der Jarosit-Deponie im Eigentum des Landkreises werden wir sehr kritisch begleiten und den Schutz vor schädlichen Auswirkungen für Anwohner, Flora und Fauna in den Vordergrund stellen.

Sämtliche Altlasten und Altlast-Verdachtsflächen in einem öffentlich zugänglichen Altlastenkataster erfassen.

Klimaschutz

Auch Kommunen müssen ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten. Er muss dabei politisch und administrativ als Querschnittsaufgabe gesehen werden. BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN fordern folgende Umsetzungen im Landkreis Wesermarsch

  • Wärmeschutz der Liegenschaften, moderne Heiztechnik auf Basis regenerativer Energie
  • Neue Konzessionsverträge sind so abzuschließen, dass 100% regenerative Energie eingekauft wird. Die Gründung verbraucherorientierter Stadtwerke ist anzustreben.
  • ÖPNV ist weiter zu optimieren.

 

Wesermarsch schmeckt!

Die Vermarktung von regionalen Produkten ist ein landwirtschaftlich und ökologisches Erfolgsmodell. Gesunde Lebensmittel, im Einklang mit der Natur hergestellt, mit geringer CO2 Bilanz werden nach diversen Lebensmittelskandalen und der kritischen Berichterstattung in den Medien zunehmend nachgefragt. BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN setzt sich für verstärktes Marketings regionaler Lebensmittel ein, um Landwirten eine vom Weltmarkt unabhängige Einkommensquelle zu sichern.

Deswegen fordern wir:

  • die verbraucherfreundliche Kennzeichnung von regionalen Produkten durch ein einheitliches Logo
  • den Ausbau von regionalen Vermarktungsstrategien wie den Lamm- und Ochsen-Wochen
  • verstärkte Einbindung der Wirtschaftsförderung Wesermarsch
  • Ausbau von Wochenmärkten



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